Viktor Agartz

deutscher Wirtschaftspolitiker; Mitgeschäftsführer des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts der Gewerkschaften 1948-1955

* 15. November 1897 Remscheid

† 9. Dezember 1964 Refrath bei Köln

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 07/1965

vom 8. Februar 1965

Wirken

Viktor Agartz wurde am 15. Nov. 1897 in Remscheidals Metallarbeitersohn geboren. Er studierte an den Universitäten Bonn, Münster, Marburg und Köln Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Philosophie. Als Werkstudent kam er, nachdem er den 1. Weltkrieg mitgemacht hatte, 1918 zur Sozialdemokratie und zum Genossenschaftswesen. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kölner Konsumgenossenschaft richtete er gleichzeitig den Handelsteil der damaligen "Rheinischen Zeitung" ein. Am Freien Gewerkschafts-Seminar las er nach seiner Promotion zum Dr. rer. pol. im Jahre 1924 als Dozent und wurde im Jahre 1931 auch Vorstandsmitglied der Kölner Konsumgenossenschaft. 1933 sofort entlassen, benutzte er die erzwungene Ruhepause dazu, das Examen als Wirtschaftsprüfer abzulegen und sich als Direktor der Rheinisch-Westfälischen Revisions- und Treuhand AG zu betätigen.

Nach dem Zusammenbruch wirkte er aktiv für den Wiederaufbau der sozialdemokratischen Partei und der Gewerkschaften. Im Jahre 1946 wurde er von der britischen Militärregierung mit der Leitung des Zentralamtes für Wirtschaft in der britischen Besatzungszone beauftragt.

Im Januar 1947 wurde A. zum Leiter des Zwei-Zonen-Wirtschaftsamtes in Minden ernannt. Die sozialdemokratische Partei berief ihn gleichzeitig als Abgeordneten in den ...